Sie sind vielleicht die bedeutendsten Meister der Moderne in der Architektur, von denen Sie noch nie gehört haben.
Die Brüder Heinz (1902-1996) und Bodo (1903-1995) Rasch arbeiteten nur für einen kurzen Zeitraum von etwa vier Jahren zusammen. Der ältere Bruder Heinz, der sein Büro noch während des Studiums an der Technischen Hochschule in Stuttgart gegründet hatte, stieß 1926 zu Bodo, und bis 1930 teilten sie sich eine gemeinsame Wohnung und ein Atelier, lebten und arbeiteten quasi in der Tasche des anderen. Es war eine bemerkenswert produktive Zeit, und begeistert von den radikalen neuen Strömungen in Kunst und Architektur um sie herum, griffen die Rasch-Brüder mit Begeisterung die Idee auf, dass alle Bereiche des Designs miteinander verbunden sind.
Die Raschs veröfentlichen fünf Bücher zu grundlegenden Fragen der Gestaltung: "Der gefesselte Blick", der sich mit der neuen Reklamekunst beschäftigte, aber auch schon vorher erschien das Buch Wie Bauen? (1928), Der Stuhl (1928) und Zu-Offen (1930), jeweils eine zeittypische Mischung aus Manifest und Analyse, die sowohl von der Publikationsstrategie Le Corbusiers als auch von den zeitgenössischen revolutionären Manifesten des Bauhauses inspiriert zu sein scheinen.
Für Mies van der Rohe arbeiteten sie auf der Weißenhofsiedlung und richteten im Mies-Block im Rahmen der Werkbundausstellung 1927 ein „Zimmer für einen Junggesellen“ sowie im Haus von Peter Behrens ein weiteres Zimmer mit Möbeln nach eigenen Entwürfen ein.
Dazu gehört der Entwurf eines Freischwingers, den L & C STendal heute noch herstellt.