Als Christian Brandstätter mit seinem neuen Verlag antrat, um bebilderte
Bücher zu revolutionieren, hatte er bereits zahlreiche preisgekrönte
Werke herausgegeben.
Der bekannte Kritiker Hans Weigel schrieb damals
zur Gründung: „Er scheint mir ein geborener, sogar der allergeborenste
Verleger in weitem Umkreis, ein konstitutioneller Verleger, Macher und
Liebhaber von Büchern in Personalunion, ein Besessener, ein Kenner, ein großer Gestalter.“
Mit seiner kleinen, aber feinen Bücherwerkstatt in
Wien erregte er schnell internationales Aufsehen. Das Erfolgsgeheimnis
ist bis heute unverändert: die Verbindung von innovativen Themen mit
außergewöhnlichem Design
Im Vorwort des ersten Verlagsprogramms
formulierte der beseelte Buchmacher: „Alle reden von nicht austauschbaren Büchern, wir
machen sie.“
In den 1980er Jahren erlebte der Verlag durch die Pionierarbeit von Christian Brandstätter seine erste Blüte. Thematisch setzte er
erfolgreich auf die Wiederentdeckung von „Wien um 1900“, als die Stadt
Kristallisationspunkt der Moderne war. Sein Buch über die „Wiener
Werkstätte“ wurde in fünf Sprachen übersetzt und trug wesentlich dazu
bei, internationales Interesse für diese Zeit zu wecken.Standardwerke
über Klimt, Schiele und Kokoschka folgten.
Daneben galt sein Interesse
der Fotografie, die zu dieser Zeit gegenüber der bildenden Kunst noch ein Schattendasein führte. Gemeinsam mit Franz Hubmann hob er Schätze
aus der Frühzeit des Mediums und entführte seine Leser in längst
verschwundene Welten. Auch zeitgenössischen Fotografen eröffnete er eine
erste Plattform und wurde damit zur publizistischen Heimat für heute
anerkannte Starfotografen wie Erich Lessing, Harry Weber, Barbara Pflaum
u.v.a.