Die Massenproduktion von Gebrauchsgütern als Folge der Industrialisierung und die daraus resultierende unübersehbar gewordene Warenflut rief schon früh Staat und Bildungselite auf den Plan: Der Käufer sollte »kulturell wertvolle« Ware vom »Schund« unterscheiden lernen, um zum »mündigen Verbraucher« zu avancieren. Und so bemühten sich bereits um 1900 Publikationen darum, diesem Anspruch gerecht zu werden. Es folgten 1915 das erste Warenbuch, Ratgeber in den Zwanzigern und das riesige Kompendium der Deutschen Warenkunde in den dreißiger und vierziger Jahren bis hin zu deren Neuherausgabe in Ost- und Westdeutschland nach 1945. Mehr und mehr übernahmen Wohnzeitschriften oder Frauenmagazine, aber auch die Kataloge einflussreicher Möbelhersteller die Rolle als Trendsetter in Sachen Geschmack. Mit historischen Analysen und aktuellen Stellungnahmen machen Fachautoren die Geschichte wie den hohen Stellenwert ästhetischer Bildung in der Produktkultur nachvollziehbar und zeigen auf, dass der Begriff der Qualität heute neu definiert und vermittelt werden muss. Ausstellung: Wilhelm Wagenfeld Haus, Bremen 7.11.2004-3.4.2005