Frühstücksset Brotzeit
from 68.50 € |
(incl. VAT) |
Mit unserem 7. Themenabend stellte sich die Frage, ob nicht schon das Plakat in der Tür als Werbung reichen würde. Das Format scheint etabliert!
Im Gegensatz zu den meisten Messern von heute werden Windmühlenmesser noch immer nach dem Prinzip des „Solinger Dünnschliffes" gefertigt, bei dem der Schliffwinkel anders als heute üblich weit oben angesetzt wird. So wird die Klinge äußerst dünn geschliffen und läuft schlank und sehr spitz auf die Schneide zu. Das Ergebnis zeigt sich in einer besonderen Schärfe und Schnitthaltigkeit der Windmühlenmesser aus Solingen.
Am 15.11.2017 fand unser Themenabend mit viel
Hintergrundwissen zu traditioneller Messerherstellung und Schärftechnik statt. Eigene Messer konnten mitgebracht werden. Schleifen war vor Ort direkt erfahrbar.
Unser Gast, Matthias van Reimersdahl gibt uns einen Einblick in die Geschichte der Messerkunst.
Sie erfahren mehr zu:
Haben Sie spezielle Fragen rund um das Thema Messer? Bitte bringen Sie diese zum Abend mit. Vor Ort werden alle Fragen beantwortet.
Gern können Sie auch Ihr Lieblingsmesser mitbringen. An 1-2 Arbeitstischen wird das Schleifen vor Ort gezeigt und auch praktisch erfahrbar gemacht.
Es erwartet Sie ein interaktiver Abend rund um das Thema Messer und Schleifen. Für Ihr leibliches Wohl wird selbstverständlich gesorgt.
Vergleich Solinger Dünnschliff mit industrieller Fertigung
Ein Messer aus einer Manufaktur wie Windmühlenmesser wird im Gegensatz zu einer industriellen Produktion sehr viel dünner geschliffen mit einem sehr viel weiter oben angesetzten Schliffwinkel. So wird die Klinge sehr dünn und läuft spitz auf die Schneide zu. Hintergrund dazu ist eine besondere Schärfe und Schnitthaltigkeit, die diese traditionelle Schliffart mit sich bringt. Windmühlenmesser sind damit selbst in Solingen fast schon einzigartig: Während die Manufaktur an dieser traditionellen Schliffart festhält, sind in Solingen schon viele auf andere Arten umgestiegen. Traditionell sorgte jedoch genau diese Schliffart für den Erfolg der Solinger Messer in aller Welt.
Skizze Kesselscher Walkschliff
Ursprünglich war der Walkschliff Tradition in jeder Manufaktur in Solingen. Heute wird er nur noch bei Windmühlenmesser angewandt. Durch diese Schliffart erhalten Messer eine sogenannte "ballige" Geometrie, was für große Stabilität sorgt bei größtmöglich dünn ausgeschliffener Schneide. Um diese Ausgewogenheit zu erreichen und diesen Schliff zu setzen ist ein hohes Maß an Erfahrung und Kenntnis der traditionellen Schleifkunst essentiell.
Baupliessten - eine uralte Tradition des Feinschleifens
Pließten ist der Fachbegriff und heisst so viel wie „Feinschleifen“. Dazu wird die Klinge auf einer rotierenden Leder- bzw. Filzscheibe, die mit einer Schmirgelpaste bestrichen ist, von allen groben Schleifspuren, den sogenannten "Schleifriefen", befreit. So erhält die Oberfläche die feineren Riefen, die für die besondere Schneidequalität notwendig sind. Jegliche Unebenheiten werden korrigiert. "Feinpließten" und "Blaupließten" sind dabei verschiedene Arbeitsgänge. Beide sind sehr aufwendig, wobei insbesondere das "Blaupließten" die höchste handwerkliche Fertigkeit erfordert. Klingen, die "blaugepließt" sind, erkennen Sie an ihrem bläulichen bis regenbogenfarbenen Schimmer.
In den Zeiten, als es noch keinen rostfreien Stahl gab, war das "Blaupließten" das Exzellenzverfahren, um eine Klinge so fein zu glätten und zu verschließen, so dass sie nicht rosten konnten.