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Handarbeit - die vollkommenen Form

News & Stories — 25. August 2018
by Matthias Kanter
Je mehr der technologische Fortschritt die Produktion unserer Warenwelt bestimmt, verschwindet die Handarbeit - manchmal einfach ins Ausland, oft aber auch gänzlich.
Wer trotzdem nicht auf Handarbeit oder regionale Wertschöpfungsketten verzichten möchte, bringt dies als Werbebotschaft meist gleich am Produkt an.

Man muss das auch tun, denn der höhere Preis will erklärt werden, um akzeptiert zu werden.
Man könnte natürlich auch für einen Kulturwandel plädieren, der jeden Schnäppchenpreis erhöhtem Aufklärungsbedarf aussetzt, wie dieses Dumping erreicht wird.
Aber soweit sind wir noch nicht.


Zur Zeit müssen wir Qualität erklären und verstehen, um durch unterstützenden Erwerb dieser archaischen Produktionsformen ihre Existenz zu sichern.

Nun ist die Handarbeit nicht für jedes Produkt sinnvoll und nicht für jedes Produkt mit Handarbeitsanteil ist es förderlich, dem Kunden darüber zu berichten. Wer mal in sein geöffnetes Smartphone geschaut hat, findet auch hier reichlich Spuren von hilfreichen Händen, aber sicher keinen Hinweis auf der Verpackung. Dass aber die Handarbeit ähnlich homöophatisch zum Einsatz kommt, wo mit ihr kräftig geworben wird, gefährdet die Glaubwürdigkeit, die viele Produkte dringend brauchen.

Wer Zukunftvisionen des letzten Jahrhunderts erinnert, wundert sich sowieso, warum unsere Hände überhaupt noch mitmischen. Das Werken mit den eigenen Händen scheint eine Ur-Faszination, die nicht nur beim Macher wirkt, sondern sich auch auf den Betrachter überträgt. Das Kind, das seine erste Flöte selbst geschnitzt hat, spürt das genauso wie der, der diese Flöte geschenkt bekommt.

Ist es die gefrorene Lebenspur, die als Energie in einem handgemachten Produkt spürbar bleibt, die wir wahrnehmen?

Die finnische Designerin Maria Isola hat mal ein Hemd für Marimekko entworfen, dessen Streifen auf freihändig gezogene Linien beruht. Es ist bis heute das meistverkaufte Design und wird maschinell hergestellt, aber die Idee der freihändigen Linie trägt und wird nur saisonal in den Farben variiert.

Einer der sinnvollsten Bereiche der Handarbeit für nutzbare Alltagsprodukte bleiben unsere gebrannten Haushaltswaren.
Mancher hat sich in Etappen beim Töpfer seiner Begeisterung komplett eingedeckt, gar selbst Drehscheibe und Brennofen benutzt und streichelt nun selbstvergessen über Dinge, die so auch schon vor 1000 Jahren hergestellt werden konnten.

Aber auch wer mit Manufakturkeramik und seriellem Porzellan lebt, hat Produkte um sich, die nicht ohne überdurchschnittlich viel Handarbeit auskommen. Selbst die Ikeatasse wird in Ihrer Herstellung noch 4-6 mal in die Hand genommen wenn auch nicht in heimische.
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Die Linie Ritz


Die Linie Ritz – Dekore gehören zu den aufwändigsten und teuersten der Manufaktur. Linie Ritz Dekor bedeutet einen zusätzlichen Arbeitsgang plus Brennprozess. Das erklärt immer schon den deutlich höheren Preis, die Seltenheit das Interesse besonders bei Sammlern.
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