Über 60 Jahre seines Lebens widmete Kurt Naef dem Material Holz, zuerst während seiner Lehrzeit als Schreiner und später als Designer von Holzspielzeug, mit dem er sich auf der ganzen Welt einen Namen gemacht hat. Aber der Weg zum Erfolg war alles andere als gradlinig, er wurde von mancherlei Zufällen, Begegnungen, aber auch Veränderungen gelenkt. Doch was trieb Kurt Naef voran auf diesem Weg? Er besaß eine grosse Portion Neugierde, Offenheit und Beharrlichkeit und scheute weder Aufwand und noch Risiko. Was er in die Finger nahm, wurde mit Sorgfalt behandelt und perfektioniert. Seine natürliche Gabe, mit Menschen umzugehen und sie zu begeistern, half ihm zusätzlich dabei, sein Unternehmen erfolgreich aufzubauen.
Seine Gabe, Menschen zu begeistern, verschafft ihm seine Erfolge: Nach einem Besuch des damaligen Leiters des Bauhausmuseums Berlin, Hans-Maria Wingler, erhält Naef den Auftrag, den „Optischen Farbmischer“ zu produzieren. Das Bauhaus Spiel und das „Bauhaus Schach“ folgten. Der Spielzeugmacher wird am 4. Mai 1926 in Eptingen/Schweiz geboren. Inspiriert von der ländlichen Gegend in der er aufwächst, erlernt er im Alter von 16 Jahren zunächst den Beruf des Möbeltischlers. Weil ihm das nicht reicht, nimmt er ein Innenarchitekturstudium an der Kunstgewerbeschule in Basel und Amsterdam auf. Gemeinsam mit seiner ersten Frau Alice eröffnet er 1952 in Basel ein Geschäft für Innenarchitektur und Kunstgewerbe. Hier entwirft er zunächst Möbel. Erste Spielzeuge wie ein Kauring für Babies und das Naef-Spiel folgen einige Jahre später. Diese sind vor allem wegen ihrer Qualität gefragt. Die Eröffnung seiner modernen Produktionsstätte in Zeiningen erlaubt ihm den Aufbau wichtiger Handelsbeziehungen nach Japan und sichert ihm Kontakte zu namhaften Designern wie Verner Panton oder Jo Niemeyer. Weltweite Auszeichnungen, eine Ausstellung im Museum of Modern Art in New York 1968 und der zunehmende internationale Erfolg seiner Naef-Spiele, machen ihn zu einem der bekanntesten Hersteller pädagogisch wertvoller Spielideen. 1988 verkauft er die Firma Naef und zieht mit seiner zweiten Frau Lotti nach Frankreich. Der Naef AG bleibt er jedoch weiterhin verbunden und setzt sich nach wirtschaftlichen Turbulenzen in den neunziger Jahren persönlich für den Fortbestand seines Lebenswerks ein. Kurt Naef stirbt am 30. November 2006 in Zofingen. "Seine" Firma heißt heute Naef Spiele AG und wird von Hans-Peter Engler, dem Sohn seiner Frau Lotti, geführt