Wolfgang von Wersin studierte zunächst Malerei in Prag und wechselte 1901 nach München, um dort Architektur zu studieren. Auch während seines Architekturstudiums verfolgte er seine malerische Ausbildung an dem Lehr- und Versuchs-Atelier für Angewandte und Freie Kunst in München weiter. Nach Abschluss seines Studiums begann er dort als Lehrer zu arbeiten.
1912 wechselte er als Designer zu Deutschen Werkstätten, wo er sich mit Ausstellungsarchitektur beschäftigte und Entwürfe für Möbel, Stoffe, Tapeten und Keramik anfertigte. Besonders bekannt sind seine Entwürfe und Modelle für das Nymphenburger Porzellan, insbesondere ein Tafelservice für den Magistrat von München. Dieses wurde seit 1928 in der Porzellanmanufaktur Nymphenburg hergestellt und verhalf ihm zu großer Bekanntheit. Später folgten weitere Tafelservice für Nymphenburg: Adonis, Helios und Lotos wurden ab 1932 produziert.
Zwischenzeitlich war Wolfgang von Wersin die Leitung der Abteilung Gewerbekunst des Bayrischen Nationalmuseums ab 1929 übertragen worden, die ihm 1933 aus politischen Gründen entzogen wurde. So übernahm von Wersin ab 1936 Entwürfe für Essservice-Formen der Porzellanmanufakturen Rosenthal und Thomas.
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs beteiligte sich von Wersin an der Gründung des Oberösterreichischen Werkbundes, dessen Präsident er bis zu seinem Tod 1976 war.
Über den Oberösterreichischen Werkbund kam Wolfgang von Wersin in Kontakt mit Hans Harald Rath, der bei Lobmeyr als Produktdesigner tätig war. Eine Zusammenarbeit mit der Firma Lobmeyr kam anlässlich einer Ausstellung in Mailand zu Stande, für die von Wersin das Service No. 272 "Triennale" entwarf. Dies erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Darüber hinaus entwarf er weitere Schüsseln und Krüge für Lobmeyr.
Neben seiner Tätigkeit als Gestalter lehrte er zudem an der Kunstschule Linz und veröffentlichte 1956 ein Buch zum Rechteck, in dem er sich mit der Anwendung der verschiedenen Rechteckformen in der Architektur und im Design auseinandersetzte.