1870 in Bronn geboren, gilt Adolf Loos als einer der wichtigsten Wegbereiter der Moderne in Architektur und Design mit ihrer entsprechenden Programmatik von „form follows function“.
Seine Ausbildung an der Staatsgewerbeschule in Reichenberg schloss er 1889 ab und studierte daraufhin kurze Zeit in Wien an der Akademie der Bildenden Künste und später an der Technischen Hochschule in Dresden Architektur.
Wahrscheinlich durch die Weltausstellung in Chicago angeregt, ging Loos 1893 für einige Jahre in die USA. Dort entdeckte Loos seine Vorliebe für die moderne Architektur, die sich in krassem Gegensatz zur damaligen kaiserlichen Architektur in Wien verhielt.
Er ließ sich 1896 in den USA nieder und begann seine Tätigkeit als Journalist und Architekt.
Bekannt wird er 1898 durch seine Artikelserie für die Neue Freie Presse in Wien, in der er später auch seinen Artikel Ornament und Verbrechen (1910) veröffentlicht.
Trotz eines gewissen Einflusses von Otto Wagner artikuliert sich Loos als energischer Gegner des Jugendstils, insbesondere der österreichischen Variante, der Wiener Secession. Adolf Loos war ein scharfer Kritiker der angewandten Kunst und aller zeitgenössischen Ideen, die Kunst in Gestalt des Kunstgewerbes mit dem Alltag zu versöhnen, also Gebrauchsgegenstände in besonderer Weise künstlerisch zu gestalten.
Loos bekanntesten Werke sind das Looshaus am Michaelerplatz für das Bekleidungsunternehmen Goldman & Salatsch, die Inneneinrichtung des Café Museum und der American Bar.
Erst am Ende seines Lebens entwarf Loos auch für Lobmeyr. 1931 entstanden die Aufrisszeichnungen für eine Gläserreihe - basierend auf der Grundform des Rechtecks. Daraus entwickelte sich das Trinkservice No. 248, das zu einem der bekanntesten des 20. Jahrhunderts wurde.