Im Jahre 1890 gründete der Federmesserreider Friedrich Wilhelm Hartkopf in Höhscheid, Obenkatternberg 8, die Stahlwarenfabrik Friedrich Hartkopf, die sich hauptsächlich mit der Fabrikation von Taschen- und Federmessern beschäftigte, welche nach Übersee über Hamburger Exporteure verkauft wurden.
Da es bei der Herstellung eines Taschenmessers mehrere Spezialberufe gab (Kniepschleifer, Federmesserschleifer, Federpliester, Härter, Reider und Ausmacher), wurden die meisten Arbeiten als Heimarbeit ausgegeben.
Anfang der 1890er Jahre übernahm die Firma die Aktien-Dampfschleiferei Untenkatternberg 16 aus dem Besitz der Sparkasse Höhscheid. Dorthin wurden dann auch die Fabrikationsräume verlegt.
Nach dem ersten Weltkrieg wurden die Anwesen Hochstraße 48a und Bergstraße 51 erworben, um eine bessere Verkehrsanbindung an die Firma zu erreichen. Nach dem Tode des Gründers 1921 wurde die Firma von seinen Söhnen Carls, Cuno und Richard weitergeführt. Durch Erbauseinandersetzungen mit den anderen noch lebenden 5 Geschwistern sowie durch hohe Forderungsverluste in der Weltwirtschaftskrise mussten die Immobilien Berg- und Hochstraße verkauft werden; die Produktion musste in angemieteten Räumen auf der Zweigstraße 12 fortgeführt werden. Der Export wurde aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Exporteuren nach Österreich und in die Balkanstaaten verlagert, wo die Einzelhandelsgeschäfte direkt beliefert wurden.
Nach dem 2. Weltkrieg fielen diese Gebiete, außer Österreich, für den Absatz weg, und es musste ein neuer Kundenstamm im süddeutschen Raum aufgebaut werden, wo bis heute zusammen mit Österreich der Schwerpunkt des Absatzes beim Stahlwarenfachhandel liegt.
Nach dem Tod der Mitinhaber Carl und Cuno bestanden ihre Erben auf den Verkauf der Dampfschleiferei – die bis dahin vermietet war – und auf Kapitalabfindung aus der Firma. Die angemieteten Räume wurden 1959 vom Vermieter gekündigt und der Betrieb wurde für ein Jahr zur Kreuzwegerstraße 16 verlagert. Im Jahre 1960 kaufte der letzte der drei Gesellschafter Richard Hartkopf das Anwesen Donaustraße 36, wo sich auch heute noch die Fabrikation befindet.
Nach dem Tode des Richard Hartkopf übernahm sein Sohn Günter, der im Jahre 1951 in die Firma eintrat, die Fabrikation. Er übergab im Jahre 2008 die Firma an seinen Sohn Holger Hartkopf.
Die Taschenmesser werden fast noch auf die gleiche Art und Weise wie vor 100 Jahren in Handarbeit gefertigt; auch werden teilweise noch die gleichen Modelle wie zur Gründerzeit der Firma verkauft.